“Boatman’s Call”– L’aupaire teilt den Sound junger Liebe

Vor zwei Jahren machte L’aupaire mit dem Album “Refrain” die große Runde durch die Musikmedien. Seit seiner ersten Single überzeugt er durch seichte Gitarrenriffs und folk-verzierten Pop. Nun meldet sich der Mann mit den dunklen Locken und den tiefen Augen wieder zurück. Schon drei Singles gab es aus dem Lockdown. Damit erscheint es ganz, als würde der Musiker in den Herausforderungen dieser Tage neue Kreativität finden.

Nach den sommerlichen Vibes von “Ocean Girl” kehrt L’aupaire auf der Single “Boatsman’s Call” wieder zu einem akustischeren Set zurück. Nur er, die Gitarre und ein paar kleine Spielereien. Ziemlich bodenständig kommt die Nummer daher und tatsächlich ploppen illustrierende Bilder im Kopf auf: Ein altes Holzboot, das sich durch die Wellen kämpft. Gischt im Gesicht. Die lockere Ostesee-Stimmung ist einigen nachdenklicheren Zeilen gewichen. Dabei geht es im Song selbst um eine Lovestory.

„We make love to boatmen’s call
I paint a sign of our romance on the city walls
As you whisper in my ear
You make all the noise in my head disappear
This could be all a dream or a fantasy
Where we are young, wild and free“

L’aupaire – Boatsman’s Call

L’aupaire zitiert den großen Nick Cave

Der Song heißt dabei natürlich nicht zufällig wie das gleichnamige Album von Nick Cave. “Boatsman’s Call” erzählt nämlich eine Liebesgeschichte. Die rosa-rote Anfangsphase hatte das Nick Cave-Album zum Soundtrack. Zwei Menschen, die zusammen in der Dauerschleife dieser zwölf Titel lebten. Damit zeigt L’aupaire mal wieder seine große Hingabe für fantastische Momentaufnahmen. Die Songs, die eine frische Liebe begleiten, scheinen sich einzubrennen. Auch Jahre später, nachdem auch der Herzschmerz längst überwunden wurde, behalten Lieder ihre Verknüpfungen zu dem Menschen, mit denen man sie einst teilte.

Gleichzeitig gibt er hiermit eine kleine Hommage an den Ausnahmekünstler Nick Cave. „Ich liebe es, mit solchen Momenten zu spielen und diese aufzubrechen“, erzählt L’aupaire. Spielerisch vermischt er die Ebenen zwischen den Erinnerungen und der Musik. Ein ähnliches Album-Zitat lieferten die TV Noir-Lieblinge Nada Surf im Jahr 2002 als sie sangen:

„I’ve got blonde on blonde
On my portable stereo
It’s a lullaby
From a giant golden radio“

Nada Surf – Blonde on Blonde

Wer Lust hat, L’aupaire trotz der aktuellen Lage live zu erleben, hat am 15.4. im Rahmen unserer Livestream-Shows für TV Noir+ die Gelegenheit dazu, sich die Show mit ihm direkt ins Wohnzimmer zu holen. Alle Infos zum Zuschauen gibt’s hier.

Folgt unserer “TV Noir Lieblingsstücke”-Playlist. Dort findet Ihr die aktuellen Veröffentlichungen von TV Noir-Künstlern und -Künstlerinnen und weiteren tollen musikalischen Entdeckungen.

Ähnliche Beiträge