Der Albumtitel „Pick Me Up Off The Floor“ lässt es bereits vermuten: Auf ihrer neuen Platte – der inzwischen siebten – schlägt Norah Jones melancholische Saiten an, melancholischere als auf so manchem Vorgängeralbum. Songs wie „How I Weep“, „Hurts To Be Alone“, „Heartbroken, Day After“ und „ Stumble On My Way“ lassen Trennungsschmerz und Einsamkeit vermuten. Dabei ist die 41-jährige New Yorkerin fest liiert …
Dennoch – wer Norah Jones‘ Musik kennt, weiß, dass ihre Lieder trotz melancholischer Note einen beschwingten Soundtrack zu einem frisch gebrühten Kaffee liefern und Tagträume wecken. Darin macht die neue Platte keine Ausnahme. Mit gewohnt leidenschaftlicher und sehnsuchtsvoller Stimme spielt sie ihr Repertoire, stets in gediegenem Jazz-Stil. Diese Mischung war es, die das Märchen vom Erfolg über Nacht im Jahr 2002 für die damals kaum 23-Jährige wahr werden ließ. Und sie sorgt ebenfalls dafür, dass Norah Jones auch heute noch, 18 Jahre später, ein gefeierter Weltstar ist, der es nicht nötig hat, seelenlosen Chart-Hits hinterherzulaufen.
Kam das erst im letzten Jahr erschienene Album „Begin Again“ mit gerade mal sieben Songs aus, sind auf „Pick Me Up Off The Floor“ elf Titel enthalten, die in denselben Sessions mit Musikerkollegen wie Jeff Tweedy (Wilco) und Produzent Thomas Bartlett entstanden. Somit kann die neue Platte als bisher unveröffentlichter zweiter Teil des letzten Albums betrachtet werden. Ob die besagten Sessions gar Songs für ein drittes Album liefern könnten, ist leider nicht bekannt. Doch das ist vorerst auch egal, denn mit „Pick Me Up Off The Floor“ beschert uns Norah Jones eine Liedersammlung, die uns über den warmen Sommerregen hinaus bis in milde Wintertage begleiten kann.
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