Endlich ist es so weit: Songwriter Tim Jaacks geht mit seinem Debütalbum an den Start und traut sich den großen Wurf. Seitdem er 2012 seine ersten Songs im Netz veröffentlichte ist viel Zeit ins Land gegangen. Acht Jahre später hat der Musiker mit mehreren EPs und Singles seinen Stil gefunden und endlich auch einen Longplayer herausgebracht. “Die Zeit wird niemals reif” ist daher vielleicht auch ein kleines Omen, das sich auf den Prozess dieses Debüts selbst bezieht. Klanglich hat sich Tim seit seinem Überraschungsgast-Auftritt bei TV Noir viel verändert, denn für ihn war klar: Eine Band muss ran. Sein Song “1000 Wege” aus dieser Sendung mit Bosse und Illute hat es dennoch auf das Album geschafft. Vor einiger Zeit war Tim übrigens auch in unserem gemeinsamen SongwriterInnen-Contest mit Fender im Finale gelandet, wodurch wir den grundsympathischen Hamburger 2017 besser kennenlernen durften.
Tim Jaacks ist Gelassenheit und unprätentiöses Wortspiel und kommt ohne aufbrausende Elektropop aus. Ganz reduziert erscheint das Soundbett, auf dem sich der Musiker der Absurdität des Alltags widmet. Ohrwurmgarantiert liefert dieses Album natürlich trotzdem. Dennoch bleibt Tim Jaacks lieber in den ruhigeren Gefilden ohne redundante Gefilde.
In der Single “Alle Psychiater der Stadt” schafft Tim einen langsamen Verlauf des Songs, der sich ganz organisch aufbaut. Immer intensiver wird der Klang und schaukelt sich auf. Schließlich endet er in einem opulenten Bandsound. Das Album bietet ein ständiges Ausloten zwischen reduzierten Gitarrenmustern und den arrangierten Parts, in denen auch Chöre zum Einsatz kamen. Der Titeltrack liefert das größte DIY-Feeling des Albums, bis auch hier erst im hinteren Teil des Songs die Band einsetzt. Dabei scheinen E- und Akustikgitarre in einer Art Dialog zu stehen, sodass sich die unterschiedlichen Soundqualitäten ergänzen.
Folgt unserer “TV Noir Lieblingsstücke”-Playlist. Dort findet Ihr die aktuellen Veröffentlichungen von TV Noir-Künstlern und -Künstlerinnen und allen, die sich ebenfalls in diesem musikalischen Kosmos bewegen.