Die Berliner Singer-Songwriterin Illute geht mit einem ganz besonderen Projekt an den Start: eine dreiteilige musikalische Dokumentation des Heranwachsens. Mit ihrer jüngst veröffentlichten EP “Unter den Gedanken wohnt ein Tier” setzte sie nun den Grundstein für das ambitionierte Vorhaben. Bislang läuft die Liedermacherin wohl noch bei einigen unterm Radar, doch die feinen Arrangements dieser ersten fünf Titel zergehen buchstäblich auf der Zunge.
Mit minutiöser Hingabe hat sich Illute vorgenommen, tief in die Gedankenwelt der Menschlichkeit abzutauchen und Emotionen mit liebevollem Blick unter die Lupe zu nehmen. Dabei entstanden Texte, die so fein daherkommen, dass die detaillierten Worte fast an den tänzelnden Melodien zerbrechen. Zielsicher findet Illute genau die Töne, die uns zwischen Herz, Bauch und Kopf regelmäßig verloren gehen und oft unergründlich erscheinen.
Die Single “Ohne mich” hat Illute mit einem ebenso herzlichen Stop-Motion-Video bebildert, denn spielerische Kreativität scheint ihr Credo zu sein. Genauso wie die süßen Ukulelenklänge zur Berlinerin gehören, scheinen kleine Zeichnungen, Kritzeleien und Notizen zu Illutes kindlichem Stil zu gehören. Diese Probierfreude zeigt sich auch musikalisch in den Arrangements der EP. Neben einem kleinen Chor werden auch Cello und Geige in einem rhythmischen Folk-Stil eingesetzt. Immer wieder geraten die groovigen, leichten Rhythmen in den Vordergrund der Titel und geben den Melodien Schwung und Nachdruck.
Dabei widmet sich Illute natürlich nicht nur der spielerischen Kindereien, sondern befasst sich ebenso mit Angst, Wut oder Hass wie in “Dieses Kind”. Dennoch wird dadurch ihrer musikalischen Leichtfüßigkeit kein Einhalt geboten. Das Unverständnis gegenüber der Welt scheint sich genau durch diesen Mechanismus auf „Unter den Gedanken wohnt ein Tier“ in warmen (Seelen)Frieden lösen zu können.
Folgt unserer “TV Noir Lieblingsstücke”-Playlist. Dort findet Ihr die aktuellen Veröffentlichungen von TV Noir-Künstlern und -Künstlerinnen und allen, die sich ebenfalls in diesem musikalischen Kosmos bewegen.
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