Zwei Jahre liegt „nie“, das erste Album von Fynn Kliemann, nun zurück. Ruhig wurde es in der Zeit um den Typen trotzdem nie. Neben dem eigenen Unternehmen, dem Kliemannsland und dem dazugehörigen Youtube-DIY-Heimwerkkanal, zeigt Kliemann vor allem auf Instagram starke Präsenz und stellt seinen Follower*innen immer wieder neue Ideen und Projekte vor, egal ob Hausbootsanierungen mit Olli Schulz, soziale Projekte in Syrien oder mit Viva con Agua und eben Musik.
Bei so viel Aktivität ist es kein Wunder, dass sich über die Jahre eine treue Followerschaft gebildet hat, die im Prinzip alles mitmacht. Aktuellstes Beispiel ist das Video zu „Schmeiß mein Leben auf den Müll“, bei dem 2906 Menschen es sich nicht nehmen lassen haben, in kliemann’scher DIY-Manier mitzuwirken.
Erscheinen wird der Song auf Fynn Kliemanns zweitem, selbst produzierten Album „Pop“, welches genauso clever vermarktet wird wie auch der Vorgänger. Physische Kopien der Scheibe werden nur auf Basis von Nachfrage produziert. Noch etwa einen Monat haben Interessierte Zeit, die Scheibe hier vorzubestellen. Im Anschluss wird produziert – und zwar nur so viele Kopien, wie tatsächlich von Privatpersonen bestellt werden, um einer Überproduktion und dem anschließenden Verstauben der Sachen im Regal entgegen zu wirken. Ein vorbildlicher Gedanke, betrachtet man all die Ramschregale, die Tonträger für ein Viertel oder weniger ihres eigenen Wertes beherbergen. Als wäre das noch nicht genug, kommt auch 1€ pro Bestellung einem Künstler eurer Wahl zur Produktion eines Albums bei Two Finger Records zugute.
Masken statt Merch
Doch auch das ist noch nicht genug. Die aktuelle Coronakrise regt den Erfindergeist Kliemanns erst recht an. So wurde die Doku zur Entstehung des Albums, welche eigentlich in die Kinos kommen sollte, kurzerhand gegen Gebühr in die heimischen Wohnzimmer geholt. Ein Teil der Einnahmen wird davon an betroffene Kinos gespendet. Und es geht noch weiter. Kurzerhand wurde die Merchproduktion auf Mund-Nasen-Masken umgestellt, welche in Großlieferungen dort eingesetzt werden, wo sie tatsächlich gebraucht werden – in Krisengebieten und Flüchtlingscamps, bei Menschen, die es durch die aktuelle Krise noch schwerer haben als eh schon. Auch für Privatpersonen sind die Masken für einen fairen Preis zu haben. Praktisch, denn ab dem 27.4. gilt in allen Bundesländern eine Maskenpflicht.