Das aktuelle Album “All Mirrors” von der US-amerikanischen Indie-Sängerin Angel Olsen , welches Anfang Oktober erschien, ist bemerkenswert vielseitig. Die vorab veröffentlichten Singles “All Mirrors” und “Lark” überraschten schon zuvor durch ihren düsteren Klang und den vermehrten Einsatz von elektrisierenden Synth-Pads – was so garnicht nach dem bekannten Sound von Olsen klingt. Denn eher ist die Sängerin für ihre einzigartige Mischung aus Folk, Blues und Country bekannt. Drei doch eher klassisch-trockene Genres, die Angel Olsen bisher immer charmant unter ihren eigenen Hut gebracht hat.
Angel Olsen setzt auf starke Dramaturgie und epische Stücke
Auf “All Mirrors” sind diese Einflüsse immer noch vorhanden. Jedoch tiefer vergraben – nämlich unter ausdrucksstarker Dramaturgie, die sich in den einzelnen Werken episch aufbaut und zwischen den einzelnen Stücken wieder sacht abklingt. Neben Titeln wie “All Mirrors”, “New Love Cassette”, “Too Easy” oder “Impasse”, die eher synthlastig sind, verbergen sich auf dem Album jedoch auch einige Lieder, die an den verwurzelten Angel-Olsen-Sound von früher anknüpfen. Das sind zum Beispiel “Spring”, “Summer” und vor allem auch “What It Is”. Ein wenig cheesy und gefühlvoll ist der letzte Track “Chance”, welcher die Platte perfekt in ihrer Vielseitigkeit abrundet. Durch diese Vielseitigkeit wird auf diesem Album das Phänomen der Lückenfüller vermieden. Angel Olsen hat es geschafft, dass die Tracks zum einen jeweils stark für sich stehen und gleichzeitig ein gesamtes Konzept auf dem Album bilden. Denn wie der Titel schon sagt, thematisieren die Songs die Ebenen der eigenen Persönlichkeit, des Bewusstseins. Man könnte sagen, Angel Olsen begibt sich bei dieser Platte auf eine Reise und lädt die Hörer dazu ein, sich ihr anzuschließen und dem Rausch der Klangsphären hinzugeben.
Anfang 2020 wird es im Rahmen ihrer Tour drei Deutschlandkonzerte geben:
29.01.2020 München, Kammerspiele
30.01.2020 Berlin, Huxleys Neue Welt
05.02.2020 Hamburg, Gruenspan
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