Was lange währt wird endlich gut. Sechs harte Jahre mussten wir auf neue Musik von Thees Uhlmann warten, doch mit „Junkies und Scientologen“ ist ihm der ganz große Wurf gelungen. Schon die Vorboten „Fünf Jahre nicht gesungen“, „Avicii“ und „Ich bin der Fahrer, der die Frauen nach HipHop Videodrehs nach Hause fährt“ machten Lust auf mehr. Warum? Weil sie genau das repräsentieren, was wir an Thees Uhlmann Songs so lieben: Geschichten aus dem Leben, wirre Gedanken, Beobachtungen und unzählige popkulturelle Referenzen, schnörkellos verpackt in liebe Worte und Ohrwurmmelodien – und das im besten Sinne!
„Du zeigtest uns die Schönheit der amerikanischen Provinz
Thees Uhlmann – Danke für die Angst
Bis wir begriffen haben, dass wir eigentlich ganz genauso sind“
Ein Paradebeispiel dafür ist „Danke an die Angst“ die längst überfällige Hommage an den amerikanischen Autor Stephen King, der vermutlich den meisten von uns in unserer Jugend den ein oder anderen schönen Schrecken verpasst hat. Uhlmann beschreibt auf eindrucksvolle Weise Gefühle verursacht von Geschichten, wie sie dem geneigten Stephen King Leser vertraut sein sollten. “Danke für die Angst” ist nur eine von zahlreichen Nummern auf dem Album, in denen Thees Uhlmann Worte für Empfindungen oder scheinbar triviale Dinge findet, die alle von uns kennen, aber nur schwer beschreiben können.
Musikalisch liegt „Junkies und Scientologen“ irgendwo zwischen Tomte und Soloplatte 1&2, irgendwie vertraut, doch trotzdem hat das Album etwas ganz Eigenes, was wir in dieser Form noch nicht von Thees Uhlmann gehört haben. Die Lieder wirken runder und komplexer und brauchen ein oder zwei Durchläufe mehr, um sich den HörerInnen gänzlich zu erschließen. Die 12 Songs bieten genügend Raum für Abwechslung. Das Spektrum reicht von den rockigen Nummern „Katy Grayson Perry“ und „Avicii“ über den hymnischen Titeltrack bis hin zum melancholischen „Menschen ohne Angst wissen nicht, wie man singt“. Grund dafür mag auch die neue Band sein, die Frische mit ins uhlmann‘sche Songwriting bringt und sowohl altes als auch neues Material live ganz fantastisch umsetzt. (Anm. d. Red.)
Thees Uhlmann live
Wer sich von den live Qualitäten des neuen Materials überzeugen möchte, hat dazu am 19.10. bei uns oder auf der laufenden “Junkies und Scientologen-Tour” die Chance.
Folgt unserer “TV Noir Lieblingsstücke”-Playlist. Dort findet Ihr die aktuellen Veröffentlichungen von TV Noir-Künstlern und -Künstlerinnen und weiteren tollen musikalischen Entdeckungen.