Phela: Wache Menschen #5

Seit zehn Jahren präsentieren wir bei TV Noir Musiker, die mit Leidenschaft auf der Bühne stehen. Jetzt haben wir uns mit dem Brausehersteller fritz-kola zusammengetan, um solchen “Wachen Menschen” noch viel mehr Raum für ihre Gedanken, Aussagen und Gefühle zu geben – der TV Noir Podcast ist geboren. Jede Woche treffen wir Menschen, die mit offenen Augen durch den Tag gehen, Menschen, die mit ihrer Energie die Welt etwas besser machen. Sei es künstlerisch, sozial oder politisch. Die mit wachem Geist durch den Tag gehen und ihr Umfeld damit verändern. Einige leben diese Kraft seit ihrer Jugend aus, hatten damals bunte Iros oder engagierten sich anderweitig. Andere waren zwar schon wach, doch brauchten noch ein Schlüsselerlebnis, um wirklich aufzuwachen. Phela ist ein musikalisches Naturtalent: Geige, Klavier, Gitarre, Gesang – aber auch bei ihr bedurfte es eines solchen Moments: Im Zuge der Arbeit an ihrem ersten Album und dem damit für sie verbundenen Für und Wider großer Labels, fand sie letztlich zu sich selbst. Selbstorganisiert, selbstdefiniert, voller Leichtigkeit.

Das musikalische Wunderkind

Die Kindheit von Raphaela Beer klingt ein wenig so, als wäre sie die Pipi Langstrumpf von Gumpen. Nicht ohne Eltern, aber frei. Statt Affen und Pferd gab es Hund und Katzen. Ihr Vater kaufte in dem Dorf mit drei Händen voller Einwohner*Innen einen Hof, stellte dort seine Kunst aus, malte und musizierte. Mitten drin seine beiden Töchter – eine davon: Phela. Früh wurde die Musikerin an ihre Kreativität heran geführt, spielte die Geige aber letztendlich, um ihre Schwester am Klavier damit begleiten zu können. Im Gespräch erzählt sie, wie sie mehrere Stunden Weg in der Woche auf sich genommen hat, um das Instrument zu erlernen und wieso sie trotz ihres herausragenden Talents irgendwann die Lust daran verlor. Wie sie durch die Disziplin ihre Leichtigkeit verlor und sie mit Anfang 20 wiedergefunden hat. Wie sie dann anfing, die Kunst ihres Vaters, die sie früher nervte, die Musik und schließlich auch ihren eigenen Gesang zu entdecken.

Zurück zur Leichtigkeit

Das erste Mal begegneten wir Phela, als Tex auf der Suche nach einer Duettpartnerin für seine Tour war. Alin Coen hatte die junge Musikerin durch einen Zufall während eines sorglosen und intimen Moments erwischt, als Phaela in einer WG alleine Klavier spielte. Alin war von ihr so begeistert, dass Tex auf ihre Empfehlung hin sie als Sängerin und Violinistin mit auf Tour nahm. Kurz darauf, als die Sängerin 2015 mit ihrem ersten Album „Seite 24“ in den Startlöchern stand, war das aufgeregte Tippen diverser Musikjournalisten nicht zu überhören: Phela sollte die neue Stimme deutscher Pop-Musik werden, und die Zeichen standen gut. Ihre Texte sind emotional, aber nicht plakativ, ihre Stimme ist einzigartig, aber nicht aufdringlich. Bei ihren musikalischen Arrangements kommt immer wieder ihre Geige als Charakteristikum zum Vorschein, mal klassisch gespielt, mal mit den Fingern gezupft – und auch Sony als Label ist mit an Bord. Im Podcast spricht Phela über die Zeit im Studio, wie sie ihr geholfen hat und wieso sie nun doch ihre letzte Tour selbst organisiert hat. Was das erste Album sie gelehrt und wieso sie sich letzten Endes für die selbstbestimmte Leichtigkeit und gegen den Druck der Industrie entschieden hat. Für Phela zählt die Arbeit mit ihrer Band, das Zusammenspiel mit dem Publikum. Barfuß auf der Bühne stehen, mit dem Publikum singen, die gemeinsame Energie spüren. Die Rückbesinnung auf eben diese Leichtigkeit, auf das, was wichtig ist. Auf die Musik.

Hört Euch hier die weiteren Folgen von “Wache Menschen” an: tvnoir.de/podcast

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