Fast 2 Jahre liegt mit “Helm ab zum Gebet” die letzte VÖ von Fortuna Ehrenfeld zurück. Statt im Pandemie Jahr 2020 den Kopf in den Sand zu stecken, hat das Kölner Trio die Widrigkeiten als Anlass genommen, um einfach noch mehr zu machen.
Mehr ausgeklügelte Konzerte, die sich unter den Bestimmungen des Sommers durchführen ließen. Mehr einzigartige Produkte im Fanshop. Während Kaffee und Wein fast gewöhnlich wirken, stellt ein Luxus-fair-und-lokal-produzierter Pyjama jedes halbherzige Bandshirt in den Schatten.

Und dann sind da auch noch die wirklich dicken Vorhaben. So gründete Martin Bechler kurzerhand ein eigenes Label Tonproduktion Records, auf welchen keine andere als Rainalds Grebes jüngste Scheibe die Position 000 einnimmt. „Auf die 000 habe ich bestanden, ich habe auch eine Gitarre mit dieser Seriennummer“, erklärt Bechler und freut sich über die erneute Zusammenarbeit mit Grebe. „Ich schätze ihn sehr und denke, dass er einer der am meisten unterschätzten Songwriter unseres Landes ist und immer nur als Theatermensch wahrgenommen wird. Bei den Texten, die er so raushaut, stelle ich mich erstmal ganz unauffällig an die Raufasertapete.“

Neues Material von Fortuna Ehrenfeld

Ob das so stimmt, lässt sich bald nachprüfen. Denn für den 28. Mai haben Fortuna Ehrenfeld bereits ein neues Album mit dem verheißungsvollen Titel “Die Rückkehr zur Normalität” angekündigt – wie die Band “Normalität” definiert, ist natürlich so eine Sache. Als erste Single gibt es jedenfalls “Die panamoralische Liebe” auf die Ohren und Augen, denn auch beim Video wurde kein Cent für Special-Effects gespart:

Fortuna Ehrenfeld - Die panamoralische Liebe (Offizielles Musikvideo)

Warum ausgerechnet dieser Song es als erste Veröffentlichung geschafft hat, erklärt Bechler wie folgt: „Wenn du Facebook öffnest oder die Tagesschau anmachst, alle beschweren sich nur über etwas. Es gibt ja auch genug, über das man sich beschweren kann. Auch ‘Panamoralische Liebe' geht ja ins Feld gegen alle möglichen Arschkrampen, die da so rumlaufen, aber mit einem Positivismus. Diese ganzen Querdenkerdemos, alle werden immer noch wütender. Ich glaube, man macht eine Krise nicht besser, wenn man sich immer nur an die Ecke stellt und sich beschwert. Wir hatten ein großes Bedürfnis, uns dem entgegenzusetzen und haben uns gesagt, dass wir unsere Liebe und Kreativität herausfordern müssen, damit wir aus dieser Scheiße herauskommen.“

Dass es das Material auch live geben wird, steht außer Frage, denn bereits im letzten Jahr hat die Band bewiesen, dass trotz Sitzkonzerten, Abstandsregelungen und sonstigen Einschränkungen wirklich gute Shows möglich sind. Das “wann” und “wie” steht jedoch noch aus.

In diesem Sinne: Support your local everything.

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