Da ist Enno Bunger wieder. Und da ist sein viertes Album: “Was berührt, das bleibt.”. Was es mit dem Titel genau auf sich hat, zeigt sich schon in den ersten fünf Auskopplungen sehr eindrücklich.
Krebs ist ein Arschloch. Keine Frage. Und wenn dann jemand kommt, der so eindrücklich, so unverstellt und trotzdem so schön darüber singt, dann fehlen fast kurz ein wenig die Worte. Manch einer mag es unpassend nennen, etwas so Privates nach Außen zu tragen, aber Musik war schon immer auch dazu da, Erlebtes zu verarbeiten. Und das ist auch gut so. So nah dran an einer Lebensphase eines Künstlers und vor allem des Menschen dahinter ist man selten.
Da ist die schreckliche, unfassbare Nachricht von der Krankheit der eigenen Partnerin (“Stark sein”) : „Und jeder Pieks in deinen Arm, ist ein Stich in mein Herz.“
Da ist der Verlust eines geliebten Menschen (“Konfetti”): „Und wenn das hier mein Lied ist, dann will ich, dass ihr tanzt.“
Da ist die nun vertonte Trauzeugenrede an den besten Freund (“Ponyhof”): „Du bist da, wenn auch nichts im Leben sicher scheint. Wenn ich von Freundschaft sprach, hab ich immer dich gemeint.“
Und da ist der Aufbruch nach diesen dunklen Zeiten: „Wir machen die Welt zu unserm Zuhaus. Oh, wir kippen Benzin auf unsern Lebenslauf . Wir brennen nur noch durch – aber nie wieder aus .“ Zehn der elf Lieder des Albums hat Enno Bunger gemeinsam mit seiner mittlerweile genesenen Freundin geschrieben. Das Leben geht weiter.
Dieses Album stimmt traurig, macht vor allem aber auch Mut. Und es ist ein ganz großes geworden. Eines mit einer wieder mal wundervollen Sprache, bei dem man bei jedem erneuten Hören weitere Textperlen entdeckt. Ein musikalisch unaufgeregtes und dabei unhaltlich tief bewegendes. Eines, das im Kopf bleibt. Schön, dass du wieder da bist, Enno!
Im Herbst geht es auf Tour. Die Termine gibt es hier.
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