Enno Bunger ist nach H.P. Baxxter der musikalischste Ostfriese, den die 34.000-Einwohner-Stadt Leer jemals hervorgebracht hat. Seit 2007 macht Enno deutschsprachige Musik, war Vorband für Jamie Cullum, Travis und Gisbert zu Knyphausen, spielte hunderte Konzerte und gewann so nach und nach ein treues Publikum für sich. Ein Publikum, welches ihn auf Platz 3 unseres Countdowns zu 100 Millionen YouTube-Views geklickt hat.

„Die braven, traurigen Schmerzensmänner.“

Als 2010 das Debütalbum “Ein bisschen mehr Herz” von Enno Bunger erschien, nahmen viele Medien dieses sehr positiv auf. Magazine schrieben darüber, Radiosender spielten es und auch im Fernsehen war der damals 24-Jährige zu sehen. Aufgrund des melancholischen Grundtons und der deutschen Texte steckten die Medien ihn schnell ihn die erste, offene Schublade, die sich fand: Xavier Naidoo. Damals noch der Saubermann, stand dieser für junge deutsche Poeten, „die braven, traurigen Schmerzensmänner“, wie Enno sagt. „Das ist immer sehr schwarzweiß gedacht.“ Denn auch, wenn die Stücke des Musikers sicherlich melancholisch-schön sind und gerade das zweite Album “Wir sind vorbei”, auf dem er eine schmerzhafte Trennung verarbeitet, in die Kerbe des ewig Traurigen schlägt, wird ihm dies nicht gerecht. Neben dem schmerzvollen Grundton schwingt bei Enno oft auch die Hoffnung mit. „Es gibt auf diesem Trennungsalbum ein Lied, wo ich durch die Blume singe, dass ich dem Ganzen ein Ende setze“, erzählt er. „Das ist ‘Ein Astronaut'. Darin beschreibe ich, dass ich von allem maximal weg sein will. Aber alles andere ist tatsächlich dann doch überwiegend autobiographisch. Damals habe ich geschrieben, weil ich das brauchte. Ich habe da einfach nur für mich geschrieben. Deswegen ist da Hoffnung drin, weil ich natürlich Hoffnung hatte, dass es wieder besser wird. Das half mir, damit besser zu Recht zu kommen.“

Nur dem Lied verpflichtet

„Meistens ist irgendwas passiert, was einen bewogen hat, zu schreiben – gerade wenn man Melancholiker ist. Du kannst diesen Zustand natürlich nicht immer wieder herstellen, weil es leider Phasen im Leben gibt, in denen es einem gut geht. Mir geht es ja nicht immer schlecht im Leben“, erzählt der Sänger. Eine dieser guten Phasen war während  der Entstehung des dritten Albums “Flüssiges Glück”. In diesem Schaffensprozess gab sich Enno Bunger abermals dem Ergebnis hin. Dies ist mitunter einer der Gründe, wieso er Musik nicht absichtlich so produziert, wie Radiosender es sich wünschen. „Wenn man jetzt einen neuen Song schreibt, merkt man irgendwann, was dem Song gut tut. Manchmal merke ich, dass es doch ein Popsong ist, den ich da anlege, wo ich vielleicht doch keine so lange Strophe vorweg brauche, um die Geschichte zu erzählen. Dass es unkonkreter bleiben soll, um mehr Interpretationsspielraum zu haben. Dann kann es sein, dass man den Refrain doch schon früher hat.“ Doch der Song und das Album geben die Regeln für ihn vor. So führt er fort: „Ich habe durch das Album meistens einen gewissen Rahmen, den ich setze. Beim letzten Album war der Rahmen, möglichst rastlos zu sein. Ich will alle Genres mitnehmen, denn das Glück macht, was es will. Mal ist alles scheiße und mal eben nicht.“ So divers das von ihm beschriebene Glück ist, so divers sind auch die Lieder, die seine Worte tragen. Sie sind nicht darauf ausgelegt Hits zu werden, denn diese sind lediglich sich selbst verpflichtet. Dies ist einer der Gründe, wieso Enno Bunger nicht vor ausverkauften Hallen spielt, sondern den Club vorzieht. Nicht, weil es keine Möglichkeiten gegeben hätte, eher weil er es mag, sich sein Publikum zu bespielen. Natürlich zu wachsen. Lieber sein Leben lang vor 100 bis 1.000 Leuten spielen als drei Jahre vor 10.000. „Ich mag mein Leben und meine Karriere, wie sie so langsam vor sich hin wächst“, erzählt er. „Es ist irgendwie auch schön, ein Geheimtipp zu sein und nicht ein großes Thema, wo sich jeder eine Meinung zu bildet. Ich hätte kein Bock prominent zu sein und dauernd mein Leben zu teilen und von allen Leuten erkannt zu werden, die sowieso mit der Musik, die ich mache, nichts anfangen können. Deswegen finde ich es viel aufregender, mir nach und nach mein Publikum zu erspielen und auf spannenden Konzerten, Festivals und Veranstaltungen zu sein, wo ich weiß, da ist eine gute Qualität an Aufmerksamkeit da.“

Be water my friend

Dabei scheut sich Enno Bunger nicht davor seine Fans herauszufordern. Sein letztes Album ist so divers, wie das Glück, das er beschreibt. Laut eigener Aussage ist der Musiker „Fan von allem“, wodurch sich verschiedene Einflüsse in seiner Musik wiederfinden und wodurch er in einem ebenso unbeständigen Zustand ist. „Das ist vermutlich auch einer der Gründe, wieso ich vielleicht nicht so bekannt bin, wie es andere sind. Weil ich mich nie so ganz festlegen und entscheiden mag, wer oder was ich bin. Ich bin jetzt gerade Singersongwriter und erzähle Geschichten am Klavier. Ich experimentiere aber auch unglaublich gerne Elektrosachen und mag seit einigen Jahren auch sehr gerne Rap.“ Dadurch schafft der Musiker gerade beim letzten Album einen Rahmen, der die Hörenden herausfordert. Das Album ist nicht auf Hits produziert, stattdessen hat jeder Song eine eigene Farbe, in die sich die Hörenden hineinarbeiten müssen. Ob am Ende alle gefallen, ist dabei fast zweitrangig. Aber sich mit jedem Lied  bewusst zu beschäftigen, um sich eine Meinung bilden zu können, ist eine Herangehensweise, die mit leichtverdaulichen Produktionen bricht. Ein Punkt, der “Flüssiges Glück” zu dem bislang besten und herausforderndsten Album seiner bisherigen Karriere macht. Herausfordernd ist für Enno Bunger auch die heutige Zeit: Die politische Situation und der wachsende Hass. So erzählt er: „Gerade in diesen Zeiten, in denen mir persönlich nur schlecht wird, sah ich mich 2014, als diese ganze Pegida-Scheiße losging, gezwungen, was zu machen. Weil ich keine Lust habe, das so stehen zu lassen, auch wenn ich bisher nicht großartig auf irgendwelchen politischen Veranstaltungen aufgetreten bin.“ Aus diesem inneren Drang wurde das Lied “Wo bleiben die Beschwerden” geboren, in dem der heutige Hamburger den NSU-Prozess und den Fall von Oury Jalloh, der sich vermeintlich erst selbst gefesselt und dann in seiner Zelle verbrannt hat, prosaisch aufarbeitet. Dass Künstler eine Verantwortung haben, steht für ihn fest, jedoch müsse man abwägen: „Ob man sagt, ich will mich politisch äußern. Ich habe eine Reichweite und ich profitiere als Künstler auch von der Meinungsfreiheit und dass ich unter demokratischen Zuständen aufgewachsen und großgeworden bin. Da gibt es gewisse kulturelle Räume, die man nutzt und die einem helfen. Alles, was beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk landet, fördert auch wieder deine Kultur. Es ist schon gut, dass es das alles gibt und das sollte man auch mal sagen. Was man aber jedem überlassen muss, ist, ob der Künstler es als Künstler hinbekommt, einen politischen Song zu schreiben. Das ist nicht einfach, da kann man sich die Zähne ausbeißen, weil es schnell so einen Zeigefingercharakter bekommt oder unangenehm wird. Es kann auch künstlerische Gründe haben, weil es beispielsweise gerade nicht auf eine Platte passt.“

Für Enno Bunger ist klar: „Ich habe sehr viele Ideen und das wird nicht der letzte politische Song von mir gewesen sein.“ Auch wenn er nicht weiß, ob er auf seiner nächsten Platte – an der er gerade arbeitet – ein solcher zu finden sein wird. Es wird ein sehr persönliches Album, auf dem er den Tod der Frau seines Drummers und andere „private Scheiße“ verarbeitet. Ein intimes Werk, das am besten vor kleinem Publikum in einem persönlichen Gespräch vorgetragen wird. Zwischen Geheimtipp und Fans.

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