Christine and the Queens & die Kraft der Verletzlichkeit

“La Vita Nuova” heißt das die neue EP von Christine and the Queens. Doch wäre das nicht genug, erschien mit den fünf Songs ein ebenso stimmungsvoller Kurzfilm mit theatralischen Tanzperformances und beeindruckenden Kulissen. Auf dem Dach Opéra Garnier, eines der zwei Pariser Opernhäuser, startend, geht es nicht nur immer tiefer in das opulente Gebäude, sondern auch in das Innere der französischen Musikerin.

Christine and the Queens und der Tanz mit dem inneren Teufel

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Wie einst Dante Alighieri in seinem Jugendwerk “La Vita Nuova” die Kraft in der Liebe und dem Schmerz fand, findet auch Christine and the Queens auf der gleichnamigen EP ihre Stärke in der eigenen Verletzlichkeit. So setzen die fünf Songs das fort, was “People, i’ve been sad” begann. Dabei lässt sich die Stimme der Transgender- and Queer-Community nicht in einen Rahmen drängen, sondern ist musikalisch kaum zu greifen. In einem Moment hüllen sich die englisch-französischen Texte in ein seidiges Pop-Gewand mit einem Hauch Chanson, nur um im nächsten Moment durch avantgardistischen Electro und R’n’B-Elemente gestört zu werden. Ebenso pulsierend und einnehmend wie ihre Musik, ist auch der zur neuen EP entstandene Kurzfilm, auf dem Christine and the Queens uns in 14 Minuten auf eine Reise ins Innere mitnimmt.

Bereits in den ersten Sekunden begeistert der Kurzfilm nicht nur durch die emotionale Performance von Sängerin Héloïse Letissier, sondern auch durch das beeindruckende Ambiente. So befinden wir uns in der ersten Szene im Pariser Himmel, auf dem Dach des Pariser Opernhauses, wo Christine and the Queens erstmal dem Dämon begegnet, dem sie die Hand reicht, bevor sie ohnmächtig ins Innere des Gebäudes fällt. Von dort aus geht es Lied für Lied und Szene für Szene tiefer in die Opéra Garnier, wo sie immer wieder in einer intensiven Inszenierung ihrer Verletzlichkeit begegnet.

Konzipiert wurde der Kurzfilm von der Musikerin selbst. Die Choreographie kommt von Ryan Heffington und filmisch umgesetzt hat das intensive Porträt eines schmerzlichen Neuanfangs Colin Solal Cardo.

La Vita Nuova” soll am 4. April auf Vinyl und CD erscheinen und ist ab sofort auf allen Streamingplattformen verfügbar.

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