Wenn Isolation Berlin die Musik gewordenen Tresendepressionen sind, dann sind Milliarden die eskalierenden drei Nächte im Berghain davor. Wütend, euphorisch, laut, leise, glücklich, weinend. Alle widersprüchlichen Pole vereint Sänger Ben Hartmann mit seinen Texten erneut auf dem am 1. Juni erscheinenden zweiten Album “Berlin”. Passend dazu, besingt er herrlich süffisant auf der gleichnamigen Single mit einer Stimme wie aus Glasscherben das Ende der Hauptstadt.
„Ich springe splitternackt in die Trümmer deiner Stadt, Berlin. “
Milliarden hatten seit ihrer ersten EP “Kokain und Himbeereis” ein Talent dafür, mit sehr deutlichen Worten durchaus romantische, wenn auch teilweise schmerzhafte Bilder hervorzurufen. Zwar beziehen sich die Texte nicht zwangsläufig auf Nichtigkeiten, sondern thematisieren meistens die großen Themen zwischen Liebe und Politik. Trotzdem fühlen sich die Lieder stets an wie eine nicht enden wollende Nacht in einem Club inklusive Kotzen auf dem Klo, Rummachen mit dem schönsten Menschen auf der Party, philosophischen Gesprächen und dem Döner danach – nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Nur konsequent ist demnach auch, dass die Band um Ben Hartmann und Johannes Aue nun einen Film zu ihrem zweiten Album herausbringt. Der erste Trailer zu “Morgen” verspricht die Bilder aus den Köpfen der Hörer nun an die Wand zu projizieren: Liebe, Leid, Exzess, Selbstzerstörung, Hoffnung – Berlin.