Ein vertontes Tagebuch: Alanis Morissette mit neuem Album

Die „Queen of Alt-Rock Angst“ (Rolling Stone) ist zurück. Nach acht Jahren Ruhepause meldet Alanis Morissette sich mit ihrem neunten Album “Such Pretty Forks in the Road” zurück.

Ganz untätig war die Kanadierin in den vergangenen Jahren aber keineswegs. Bereits 2017 begann sie mit den Arbeiten an der neuen Platte. In jenem Jahr enthüllte die heute 46-Jährige in ihrem Podcast “Conversation with Alanis Morissette”, einer ihrer neuen Songs – “Diagnosis” – handele von ihren postpartalen Stimmungskrisen und dass sie sich seit dieser Diagnose besser fühle. Einige Monate später verriet die inzwischen dreifache Mutter, dass ein weiteres neues Lied – “Ablaze” – ihren Kindern gewidmet sei.

Alanis selbst bezeichnet ihr neues Album als „Piano-Platte“, was angesichts der tragenden Rolle des Klaviers auf den elf Stücken schnell nachvollziehbar wird. Mit der daraus erwachsenden Moll-Melancholie erinnert “Such Pretty Forks in the Road” stellenweise an das 1998 erschienene “Supposed Former Infatuation Junkie”, allerdings ohne so druckvolle Rocksongs wie etwa “Joining You” oder “So Pure”.

Schon auf ihrer Vorab-Single “Reasons I Drink” zeigt die Singer/ Songwriterin, dass sie zunehmend in Richtung Mainstream unterwegs ist. Dennoch – ihr Umgang mit Sprache und der Einsatz ihrer Stimme machen ihre Musik so einzigartig und unverwechselbar, dass einmal mehr klar wird: Alanis Morissette spielt in ihrer ganz eigenen Liga.

Den immensen Erfolg ihres 1995 erschienen Mammutwerks “Jagged Little Pill” (33 Millionen verkaufte Exemplare weltweit) versucht sie mit der neuen Platte gar nicht erst zu wiederholen. Doch ihr Seelenleben nach außen tragen, das tut Alanis Morissette auch 25 Jahre später noch mit voller Leidenschaft.

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