Lea ist im “Fluss”

Flow, Flow und noch einmal Flow. LEA ist der Inbegriff einer kreativen Gelassenheit, die in einem Album wie „Fluss“ mündet. Dabei ist sie selbst wohl am ehesten wie ein frischer Bergquell, der sich seinen Weg durch Steine, Blumen und Wiesen bahnt. Nichts scheint sie aufzuhalten und die Ideen sprudeln nur so aus der jungen Musikerin hervor. Mit den letzten zwei Alben hat sich LEA einen festen Platz im deutschen Pop erspielt. Obendrein hat sie in den letzten Jahren vielen Tophits nicht nur ihre Stimme, sondern auch ihr Songwritingtalent verliehen. Ob Urgesteine wie Max Raabe oder Rapper wie Capital Bra oder Casper – bei LEA geben sich die Anfragen die Klinke in die Hand. 

Für ihre eigenen Projekte reserviert sie dennoch genug Zeit und hat mit „Fluss“ nun bereits die vierte Platte in nur fünf Jahren veröffentlicht. Es ist eine Hommage an das Weitermachen, denn obwohl es ein Lockdown-Album ist, hat Lea sich auf alles fokussiert, das den gefühlten Stillstand durchbricht. Wie sehr sie selber im „Fluss“ ist, wurde spätestens durch die ersten zwei Singles klar. Denn das Casper-Feature „Schwarz“ und der Titel „Wenn du mich lässt“ könnten kaum unterschiedlicher sein. Mal liebäugelt sie mit satten, kräftigen Beats und dann sind da wieder die kleinen Klavierläufe und die schweren Akzente am Flügel, die LEA so tief in ihrer musikalischen DNA trägt.

Doch nicht nur von Casper hat sich LEA Beistand geholt, auch von der Newcomerin Luna und von Antje Schomaker. Gemeinsam haben sie jeweils Songs voller weiblicher Energie geliefert, die unter die Haut gehen. In Zusammenarbeit mit Antje Schomaker haben die beiden sich selbst mal so richtig abgefeiert. „L&A“ ist ein Song, auf dem die beiden zeigen, was sie drauf haben. Ihre Stimmen ergänzen sich wunderbar. Spielerisch werfen sie sich die Bälle zu. Ein Song über Freundschaft, das durch-die-Nacht-Ziehen-und-sie-zum-Tag-Machen. „Küsse wie Gift“ mit Luna ist hingegen ein Heartbreak-Song wie er im Buche steht. Mit dumpfem Beat, schleppender Begleitung und immer wieder einer intensiven Zweistimmigkeit und dem markanten, gebrochenen Rap von Luna.

LEA und Antje sind ein Dreamteam

“Fluss” ist so facettenreich wie man sich ein Album nur vorstellen kann, und dennoch scheinen die Songs ganz einfach, ganz natürlich ineinander überzugehen. „Fluss“ macht seinem Namen alle Ehre. Und wer die Klavier-vernarrten Sequenzen von LEA vermisst, für den hat LEA noch eine Piano Session aufgenommen. Sie demonstriert damit, dass diese Songs auch ohne die opulente Produktion fantastisch funktionieren. 

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