Alligatoah setzt auf altes Erfolgsrezept

Absolut übertriebene Bühnenshows, aufwändige Alben und ungewöhnlicher Rap – Alligatoah setzt auf’s Auffallen und das meist positiv. Das ist auch beim sechsten Langspieler „Rotz und Wasser“ des Musikers nicht anders. Das absolut unbefriedigende Video zu „Fuck Rock’n’Roll“ führt nicht nur bei Menschen mit Ordnungsdrang und Zwangsneurosen zu hochgerollten Zehennägel. Mission erfüllt.

„Rotz und Wasser“ ist klanglich eindeutig als Alligatoah-Album zu identifizieren. Beim ersten Hören gibt es kaum Überraschungen, wozu auch, wenn das Rezept funktioniert? Auch inhaltlich bleibt es oft zynisch und überheblich und das ist in keiner Weise negativ gemeint, sondern genau das, was die Fans von Alligatoah erwarten. Instrumental greift Alligatoah wieder auf alles zurück, was das Studio zu bieten hat. Elektronische Beats, Akustik- und Stromgitarren und mehr Stimme. Die Gesangsparts auf „Rotz und Wasser“ nehmen deutlich zu.

Die volle Stärke der Songs entfaltet sich durch visuelle Verbindungen. Kein Wunder also, dass Alligatoah bereits sechs Songs mit Musikvideos versehen hat.

Ein weiteres Highlight aus dieser Kategorie ist „Nicht adoptiert“. Der Schließer des Albums. Das vermutlich ehrlichste Liebeslied an den eigenen Nachwuchs. Alligatoah spricht darin nur aus, was die meisten Eltern sich nie trauen würden zu sagen. Muss man auch erstmal schaffen.

Eine gute Chance, sich von den Live-Qualitäten Alligatoahs zu überzeugen, denn seine „Retour“ – Tour zum Album findet erst in einem Jahr statt.

Alligatoah live:

02.03.2023 Würzburg, tectake Arena
03.03.2023 Frankfurt, Jahrhundterthalle
07.03.2023 Leipzig, Quarterback Immobilien Arena
08.03.2023 Hannover, Swiss Life Hall
09.03.2023 Stuttgart, Hanns-Martin-Schleyer-Halle
10.03.2023 München, Zenith
16.03.2023 Köln, Lanxess Arena
18.03.2023 Hamburg, Sporthalle
19.03.2023 Berlin, Max-Schmeling-Halle

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