“Ein Song reicht” – Kraftklub sind zurück

Kraftklub sind wieder am Start! Nach fünf Jahren Pause und einem überaus erfolgreichen Soloprojekt von Frontmann Felix Kummer ist Deutschlands größte Indie-Rock-Band wieder zurück. Ganz so, als wäre sie nicht weg gewesen, hat die Band mit dem K in nur ein paar Wochen gleich zwei kleine Shows auf verschiedenen Straßen in Berlin und Leipzig gespielt und eine neue Single veröffentlicht: „Ein Song reicht“. Und tatsächlich reicht nur ein Song, um die Kraftklub-Fans aus ihren Häusern zu locken und zum Ausflippen zu bringen. Egal, ob große Stadiontour oder ein Gig am Straßenrand – Kraftklubs Stärke war es schon immer, eine Menge zum Toben zu bringen. 

Dass die Instrumente nun mehrere Jahre in der Ecke lagen, spürt man dabei kaum. Die neue Single klingt nach einem typischen Kraftklub-Song: Wilde Hook, leicht melancholische Strophen und ein einprägsames Gitarren Riff. Indie, wie er im Buche steht, gepaart mit Felix’ Flow, der in den letzten Jahren immer melodiöser wurde. Wer in den letzten Jahren schon das Gefühl hatte, dass sich viele der romantischeren Texte von Kraftklub immer um dasselbe Mädchen aus der Oberstufe drehen, der scheint damit richtig zu liegen. „Ein Song reicht“, beschreibt, wie stark Musik mit Erinnerungen und Personen verknüpft ist. Und während das in einem pastellfarbenen Indie-Film-Szenario lieblich und süß erscheint, so ist es doch oft schmerzvoll. Denn mit einer schmerzhaften Trennung verabschiedet man sich auch von dem Soundtrack, der eben jene Beziehung begleitete.

Verdammter Mike Skinner
Kate Nash, Lykke Li
Tame Impala, The Killers
Florence + The Machine

Kraftklub – “Ein Song reicht”

Kraftklub liefert den Soundtrack zu deinem Herzschmerz

Fast ironisch erscheint es allerdings, dass Kraftklubs erste Erfolge in genau die selbe Zeit fallen, in der die aufgezählten Künstlerinnen ihr Momentum hatten und wahrscheinlich einen ähnlichen Effekt auf zahlreiche mid-zwanziger haben. Mit Sicherheit gibt es das ein oder andere Herz, das bei „Songs für Liam“, wieder ein bisschen stärker pulsiert und romantische Erinnerungen der Nach-Abi-Zeit vor dem inneren Auge abgespielt werden. Doch mit dem unverkennbaren Kraftklub-Sound werden eben auch etliche Festival-Sommer wieder zum Leben erweckt und wir haben Blut geleckt. „Ein Song reicht“ vielleicht für den Moment, doch die Aussicht auf mehr dürfte uns allen ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

P.S.: Da es seit der Kraftklub-Single einen klaren Anstieg der Suchanfrage “Mike Skinner” gab: Es handelt sich dabei um den Gründer der britischen Formation The Streets. Besonders in den 2000ern hat das Projekt mit ihrem Mix aus HipHop, Garage und Grime große Erfolge gefeiert.

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