Kat Frankie entdeckt ihr Liebe für “Shiny Things”

Kat Frankie macht eine Zeitreise ins 16. Jahrhundert und wird zur Märtyrerin. In einem Setting à la Maria Stuart präsentiert sich die sonst so minimalistische Künstlerin als Gauklerin, die antritt, um ihre Königin zu stürzen. „Shiny Things“ klingt dabei ähnlich düster und führt den opulenten Indie-Pop der Australierin weiter.

Dabei verbindet sie die coolen, lässigen Band-Arrangements, die wir in „Bad Behavior“ alle so gefeiert haben, mit ihrem Faible für Acapella. Erst 2019 hatte Kat Frankie eine EP veröffentlicht, die mit sieben Sängerinnen entstand. „Bodies“ war ein dynamisches Konzept, das Pop mit Gospel und mit körperbetonten Performances verband. Auch „Shiny Things“ enthält chorische Elemente, die dem Song einen gewissen Nachdruck verleihen. Immer wieder setzt Kat Frankie Pausen, Stille und Mehrstimmigkeiten ein. Das Ergebnis ist ein düsterer und dramatischer Stimmungsverlauf der neuen Single.

Thematisch widmet sich Kat Frankie der Begierde und Völlerei. Dazu passt die Szenerie der opulenten Königin an einer langen gedeckten Tafel natürlich fantastisch. In samtige Stoffe gehüllt, reisen wir in eine Zeit, die stärker denn je durch materielle Werte geordnet wurde. Doch „Shiny Things“ wirft auch ein Blick darauf, was passiert, wenn der Zahn der Zeit an den Dingen nagt, die uns teuer und lieb sind. Am Ende bleiben der Rost und der Verfall, der auch vor den glänzenden Dingen keinen Halt macht. Kat Frankie leutet mit der Single eine neue Ära ein: musikalisch ist es ein klarer Schritt, eine Zusammenführung der vorherigen Projekte. Und auch sonst wurde bereits angedeutet, dass “Shiny Things” nur die Vorhut eines neuen Sounds sein soll.

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